10 Jahre Homepage

Am 16. November 2015 präsentierte Erwin Hörmann die von ihm entwickelte Homepage des Stadtarchivs im sogenannten Kletterdom der Landesberufsschule für das Baugewerbe. Die Webseiten haben sich seit dieser Zeit zu einer vielbesuchten Informationsquelle zur Langenloiser Stadtgeschichte entwickelt.

Insgesamt sind es mehr als 66.000 Heimatforscher, Touristen sowie Einheimische und Schüler, die Wissenswertes über die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten, ihren Bürgern und Häusern gesucht haben. Im Durchschnitt blättern etwa 20 Personen pro Tag 5 bis 6 Seiten durch und recherchieren unter anderem in den Ratsprotokollen oder in der Urkundensammlung, im Häuserverzeichnis oder in der Partensammlung.

Die übersichtlich strukturierten und inhaltlich reichen Webseiten werden laufend gepflegt und durch neue Bestände ergänzt. Dieser Prozess wird niemals abgeschlossen sein können, sondern zielt darauf ab, das Wissen über die Stadt wie durch ein Fenster leicht zugänglich zu machen.

Meilensteine und Luftschlösser

Im Rahmen des “Langenloiser Herbstes” und aus Anlass der “100 Jahr-Feiern zur Stadterhebung” referierte Erwin Hörmann über Meilensteinen der Stadtentwicklung sowie über Planungen von Projekten zur Stadterweiterung, die sich im Nachhinein als Luftschlösser erwiesen haben und nie verwirklicht wurden.

Anhand der Ratsprotokolle schilderte der Referent die Verhältnisse um das Jahr der Stadterhebung  und die Herausforderungen, vor denen der Langenloiser Gemeinderat damals gestellt war.

Zwischen markanten Meilensteinen und visionären Luftschlössern kamen auch Themen zur Sprache, die aus heutiger Sicht durchaus erheiternd wirken.

Foto: Mag. Manfred Kellner
Foto: Mag. Manfred Kellner
Foto: Mag. Manfred Kellner
Foto: Mag. Manfred Kellner
Stadtentwicklungsplan aus dem Jahr 1942

Aus dem Leben von Johann Michael Zwickl

Studentinnen und Studenten von der Universität Wien waren schon mehrmals mit Professorin Dr. Andrea Griesebner im Langenloiser Stadtarchiv zu Besuch. Bei den umfangreichen Recherchen in den Archivalien geht es in erster Linie um das Eherecht bis zurück ins Mittelalter.

Eine kürzlich fertiggestellte Seminararbeit befasst sich mit dem Ehevertrag des Langenloiser Bürgers Johann Michael Zwickl mit Barbara Wolfin aus dem Jahr 1802. Dieser umfangreiche Aufsatz kann unter dem Menüpunkt Biographien nachgelesen werden.

” Blick Zurück” – Mai vor 704 Jahren

Original Urkunde vom 14. Mai 1321

Diese Urkunde aus dem Jahr 1321, ausgestellt in Klosterneuburg, ist eines der ältesten Dokumente im Langenloiser Stadtarchiv.
Das Pergament hat knapp die Größe eines DIN A 5 Blattes, das Siegel fehlt leider. Obwohl die Schrift bestechend schön geschrieben ist, sind die Worte für Laien nur schwer zu entziffern. Im rechten Bereich der dritten Zeile sind jedoch die Worte “in dem Oberdnorf zu Leubs” ganz gut zuerkennen.
Leubs war damals die Bezeichnung für Langenlois. Der Inhalt des Schreibens – als Regest kurz zusammengefasst – steht unterhalb des Bildes.

König Friedrich (der Schöne) befreit die Besitzer von 6 Lehen im oberen Dorf zu Langenlois und die dortigen Eigner gegen Bezahlung von 10 Pfund Pfennig alljährlich am St. Martins-Tag von aller Vogtschaft und unterstellt sie direkt der herzoglichen Kammer.

100 Jahre Stadterhebung – Festakt

Am 3. April 2025 fand im Festsaal der Gartenbauschule der offizielle Festakt zur Erinnerung an die Stadterhebung von Langenlois vor 100 Jahren statt.

Nach Begrüßungsworten gab Bürgermeister Harald Leopold einen Überblick über die Entwicklung von Langenlois vom Markt zur Stadtgemeinde bis in die heutige Zeit.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hielt die Festrede und Frau Dorli Demal führte anhand von Bildern aus der Topothek durch die bewegte Geschichte von Langenlois.

Ausführliche Berichterstattung sowie viele weitere Fotos von dieser Veranstaltung finden sich auf der Homepage der Stadtgemeinde Langenlois.

” Blick zurück ” – März vor 100 Jahren

Im Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 12. März 1925 – also vor genau 100 Jahren – ist es nachzulesen: Bürgermeister Anton Wöber konnte vor Übergang zur Tagesordnung stolz verkünden:

Ich bin in der Lage, Ihnen eine wichtige und angenehme Mitteilung zu machen. Der Ministerrat hat die Erhebung unseres Marktes zur Stadt genehmigt.
– Die Gemeinderäte erheben sich von ihren Sitzen. –
Dadurch ist ein lang gehegter Wunsch unserer Bevölkerung in Erfüllung gegangen.

 

Neuer Gemeinderat

Am 3. März 2025 fand die konstituierende Sitzung des Gemeinderates statt. Dabei wurden die neu gewählten Gemeinderätinnen und Gemeinderäte begrüßt und wichtige Weichen für die kommende Amtsperiode gestellt.

von links nach rechts:
1. Reihe: Andrea Berner, Robert Schäfer, Brigitte Reiter, Harald Leopold, Leopold Groiß, Birgit Meinhard, Stefan Nastl, Brigitte Schuh
2. Reihe: Anita Bücsek, Paul Buchinger, Karl Schierer, René Schimanek, Thomas Redl, Christian Schuh, Harald Zeller, Florian Ketter
3. Reihe: Robert Ensbacher, Elisabeth Haindl, Gerhard Lemp, Cornelia Taschler, Raimund Vesselsky, Georg Samek, Ingrid Hammerl
4. Reihe: Matthias Mayrhuber, Thomas Taschler, Karl Maurer,  Andreas Schäfer, Christian Kittenberger, Alexander Nastl,  Mathias Fürpaß, Anita Hamböck
nicht im Bild: Simone Fragner, Gernot Ortner

” BLICK ZURÜCK ” – Jänner vor 605 Jahren

Original Urkunde vom 5. Jänner 1420

In dieser Urkunde geht es um die Übergabe von zwei Grundstücken des Niklas Gveller an die Pfarre Langenlois:

um eine “Wismad gelegn zu Leubs underthalbn des Markhtes zu den Taylannten” sowie
um einen “Weingartn gelegn auch zu Leubs an dem Cheverperig”.

Der Weingarten lag offensichtlich in der Riede, die auch heute noch “Käferberg” genannt wird.

Die beiden zitierten Textstellen sind im Bild rot umrandet.


Der Regest zu dieser Urkunde lautet:

Ulrich der Straßwalcher, Pfarrer zu Langenlois und Chorherr zu St.Stephan in Wien, bestätigt und genehmigt die Spitalstiftung Niklas des Gvellers. Im Spital, das sich im unteren Eigen befinden wird, ist nach dem Willen des Stifters eine Kapelle mit 2 Altären vorgesehen. Für den Entgang an Einkünften, der der Pfarrpfründe aus der Neugründung dieser Kapelle erwachsen wird, entschädigte Gveller den Pfarrer und seine Rechtsnachfolger auf folgende Weise:
1. Er übergab der Pfarrpfründe eine Wiese in der Ried “Taylannten” im Wert von 50 Pfund Pfennig;
2. er übergab 1 1/2 Joch Weingarten in der Ried “Cheverperig” im Wert von 52 Pfund Pfennig;
3. er widmete 78 Pfund Pfennig für die Aufstockung des Pfarrhofes.

 

Studenten von der Universität Wien zu besuch

Eine Gruppe von Studentinnen und Studenten des Instituts für Geschichte an der Uni Wien forschte über “Scheidungen im Mittelalter”. Zu diesem Thema gab es auch in den Aufzeichnungen des Langenloiser Stadtarchivs neue Erkenntnisse für weiterführende Studien!

Unterstützung zur Auffindung der gesuchten Inhalte gab es im “Schichtdienst” von den drei ehrenamtlichen Archiv-Mitarbeitern.

 

” BLICK ZURÜCK ” – Dezember vor 607 Jahren

Original Urkunde vom 13. Dezember 1417

In dieser Urkunde geht es – wie nachstehend kurz zusammengefasst – um einen Vertrag zwischen zwei Langenloiser Bürgern betreffend einen Weingarten in der Riede “Stainhaus”. Das ist somit der älteste Nachweis des heute noch üblichen Riednamens “Steinhaus”.

Ull Hertl, Mitbürger zu Langenlois, bekennt, dass sein 1/2 Joch großer “Weingarten an dem Stainhaus” mit einer Gült von 34 Pfennig im Jahr belastet ist. Diese Rente ist für einen Jahrtag gewidmet, den Pertlein im Prüel und seine Ehefrau Elsbet gestiftet haben.

In der sechsten Zeile ist die zitierte Textstelle rot markiert. Sie können somit versuchen, die jahrhunderte alte Buchstabenfolge zu entziffern.