Schülergruppe zu Besuch im Archiv

Am 17. Oktober 2024 besuchten 20 Schülerinnen und Schüler der Volksschulkasse 4c mit Lehrerin Johanna Luf das Stadtarchiv. Besonders angetan waren sie von den alten, schweren Büchern, Seite um Seite voll beschrieben mit der “rätselhaften” Kurrentschrift.

In Kleingruppen versuchten sie dann die gestellte Aufgabe zu lösen, einzelne Wörter aus alten Urkunden zu entziffern und bemühten sich, den eigenen Namen in Kurrent zu schreiben.

Abschließend durfte jede Schülerin bzw. jeder Schüler eine Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme an der Führung im Stadtarchiv mit nach Hause nehmen.

” BLICK ZURÜCK ” – Oktober vor 613 Jahren

Original-Urkunde vom 26. Oktober 1411

Herzog Albrecht von Österreich bestätigt über Vermittlung seines Oberstmarschalls und Schenks Otto von Maissau der Gemeinde Langenlois das Recht, acht Tage vor bis acht Tage nach St. Leonhard einen Jahrmarkt abzuhalten.

Der Leonhardi-Markt hat also schon eine jahrhundertelange Tradition. Nähere Ausführungen dazu können Sie im Artikel von Mag. Johann Ennser im BLICK.PUNKT.LANGENLOIS vom Jahr 2011 nachlesen.

Hochwasser 2024

Die intensiv anhaltenden Regenfälle von 11. bis 16. September 2024 führten zu landesweiten Hochwassersituationen, sodass am 15. September ganz Niederösterreich zum Katastrophengebiet erklärt werden musste.

Im Kamptal wurde ein Wasserstand von HQ100 befürchtet, und damit war auch Langenlois mit seinen Katastralgemeinden aufs Äußerste bedroht. Dank umsichtigem Speichermanagement im Kraftwerk Ottenstein sowie umfangreicher Sicherungsmaßnahmen der Feuerwehren konnte das Ausmaß der Überflutungen auf begrenzte Flächen beschränkt werden.

Nachfolgend ein paar fotografische Eindrücke vom 15.9. aus dem Ortsteil Haindorf im Bereich des Kreisverkehrs mit den Straßen Richtung Kammern bzw. Kamptal sowie den Weg hinunter zum Haindorfer Schloss. [ © Hörmann ]

 

” BLICK ZURÜCK ” – Juli vor 471 Jahren

Original-Urkunde vom 19. Juli 1553

König Ferdinand I. überlässt die Verlassenschft des ohne Erben verstorbenen Langenloiser Bürgers Balthasar Höss im Wert von 250 Gulden Rhein. der Marktgemeinde Langenlois, jedoch mit der Auflage, diesen Betrag ausschließlich für das Spital und für die Besserung von Wegen und Brücken zu verwenden.

Besuch einer Gruppe von Studenten aus Wien

Frau Professor Mag. Dr. Andrea Griesebner vom Institut für Geschichte an der Universität Wien nutzte mit einer Gruppe von Studenten den Fronleichnamstag für einen Besuch im Langenloiser Stadtarchiv. Aufgabenstellung für die Recherchen in den Büchern aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert war die Suche nach Eheverträgen, Testamenten und Verlassenschaftsabhandlungen bestimmter Personen.

Das Team des Stadtarchivs unterstützte dabei auf der Suche nach zielführenden Archivalien und beim Entziffern der oft nur schwer lesbaren Jahrhunderte alten Kurrentschrift.

Foto: Isabella Höllmüller

Zum diesbezüglichen Artikel im BLICKPUNKT LANGENLOIS bitte hier klicken!

Das “Gedächtnis” der Stadtgemeinde Langenlois

Das Langenloiser Stadtarchiv bewahrt einen reichen und über Jahrhunderte gewachsenen Bestand an historischem und kulturgeschichtlichem Quellenmaterial, wie das in vergleichbaren Städten in Niederösterreich wohl selten der Fall ist.

Die Urkundensammlung besteht aus 292 Exemplaren, darunter 151 Original-Pergament-Urkunden aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Die älteste Urkunde, unterfertigt von 18 Bischöfen, ist ein Ablassbrief für die St. Laurentius-Kirche aus dem Jahre 1300.

Umfangreich ist auch der Bestand an Büchern, der ca. 1600 Bände umfasst. Darunter befinden sich handgeschriebene Ratsprotokolle und Gemeinderatsprotokolle von 1635 bis zur Gegenwart.

Man kann also zu Recht das Stadtarchiv als “Gedächtnis” der Stadt bezeichnen.


Vor einigen Jahren wurde begonnen, die oftmals schwer lesbaren Handschriften der Ratsprotokolle zu transkribieren, um sie allgemein zugänglich zu machen. Ein Teil davon steht jetzt sowohl gedruckt in Buchform als auch auf elektronischen Datenträgern zur Verfügung.
Unter dem Menüpunkt “Inventarverzeichnis/Bücher” stehen die betreffenden pdf-Dateien zum Download bereit.

Ebenso wurde das Inventarverzeichnis aller Archivalien digital erfasst und ist über das Internet allen Interessierten zugänglich.

Die im Stadtarchiv verwahrten Originale sind sorgfältig archiviert und werden laufend durch Vereins- und Festschriften, Bücher, Fotos, Zeitungen und hauseigene Publikationen ergänzt.

Das Stadtarchiv möchte diese Dokumente der wissenschaftlichen Forschung sowie allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zugänglich machen.


Verabschiedung des Diözesan-Archivars

Dr. Thomas Aigner war viele Jahre lang Leiter des Diözesanarchivs St. Pölten. In seiner Funktion pflegte er gute Kontakte zu unserem Archiv und ermöglichte dankenswerterweise die Digitalisierung unserer Urkunden. Diese Dateien sind im “Virtuellen Archiv MONASTERIUM” gespeichert können über unsere Homepage aufgerufen werden.

Am 24. Mai 2024 wurde Herr Dr. Aigner im Bistumsgebäude der Diözese St. Pölten feierlich verabschiedet. Anlässlich der Veränderung seiner beruflichen Laufbahn wünschen wir ihm alles Gute und viel Schaffenskraft zur Verwirklichung der Visionen bei seinen zukünftigen Vorhaben.

Dr. Thomas Aigner zwischen Bischof Dr. Alois Schwarz und em. Bischof DDr. Klaus Küng, Generalvikar Dr. Christoph Weiss, Ordinariatskanzler Msgr. Markus Heinz und dem neuen Diözesanarchivar Mag. Karl Kollermann

 

 

” Blick zurück ” – Mai vor 475 Jahren

Original-Urkunde vom 23 Mai 1549

Das Wiener Stadtgericht unter Richter Jakob Himblreich urteilt im Strafprozeß gegen den Langenloiser Bürger Georg Gapler. Derselbe war angeklagt, Richter, Rat und der gesamten Marktgemeinde zu Langenlois öffentlich die Fehde angesagt und den Marktrichter Peter Stätzinger sowie den Bürger Wolfgang Peck, genannt Zirfues, an ihrer Ehre gekränkt zu haben.

Gemäß der Begnadigung durch König Ferdinand I. ist Gapler aus dem Gefängnis zu entlassen, sofern er Urfehde schwört, Bürgen für sein künftiges Wohlverhalten stellt, Abbitte für die Ehrenbeleidigungen leistet und der Gemeinde die Gerichtskosten in der Höhe von 32 Pfund Pfennig ersetzt.

” Blick zurück ” – April vor 103 Jahren

Auszug aus dem Gemeinderats-Protokoll vom 21. April 1921:

Eine Anzahl an jungen Sportmännern tritt an die Gemeinde um Überlassung eines Platzes als Freiluftspielplatz. Hiezu wird ein Stück Gemeindegrund in der Nähe des Haindorfer Wehres in Aussicht genommen. Die Herrichtung als Spielplatz im Ausmaße von ungefähr 100 x 70 wird von der Sportvereinigung selbst besorgt. G.R. Leo Höfinger erstattet hierüber näheren Bericht, worauf über seinen Antrag beschlossen wird, dem hiesigen Turnverein unter eigener Verantwortung den gewünschten Platz zum Zwecke der Schaffung eines Freiluftspielplatzes zu überlassen.