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Mittelberg ist ein Straßendorf und liegt etwa fünf Kilometer nordwestlich von Langenlois in 422 m Seehöhe; weiter Richtung Gföhl steigt das Gelände noch an, eine auffallende Erhebung ist der Holzberg mit 522 m. Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1194 in der Form „Mitterperch“ überliefert. Der Weinbau wird 1255 erwähnt.
Mittelberg gehörte im Spätmittelalter zur Herrschaft des Klosters Imbach, dann gelangte es an verschiedene Herrschaften, zuletzt an Schiltern, welches die Ortsobrigkeit besaß, während die Grundobrigkeit auch auf andere Herrschaften aufgeteilt blieb. Die nach Westen ansteigende Straße ist geschlossen verbaut, Ackerbau und Weinbau bilden den Haupterwerb der Bevölkerung. Die eigenständige politische Gemeinde Mittelberg vereinigte sich 1968 mit der Gemeinde Langenlois.
Zwischen 1269 und 1529 war Mittelberg im Besitz des Dominikanerinnenklosters Imbach. Im 15. Jahrhundert (1438) wurde in Mittelberg eine Kapelle zu Ehren des hl. Wolfgang geweiht. Als die Dominikanerinnen einen Teil ihres Besitzes veräußern mussten, kam Mittelberg an die Inhaber der Herrschaft Lengenfeld und wurde von der dortigen Pfarre auch seelsorglich betreut.
Aber auch Schiltern erhob Anspruch auf die Seelsorge in Mittelberg, und so entstand ein heftiger Streit zwischen dem Jesuitenkollegium in Krems, welches das Patronat über Lengenfeld innehatte, und den Leyssern, den Inhabern der Herrschaft Schiltern und Patronatsherren der dortigen Kirche. Schließlich wurde von Kaiser Leopold I. den Jesuiten das Patronat zugesprochen, Mittelberg wurde Filialpfarre von Lengenfeld (1672).Von 1726 bis 1753 wurde die Pfarre provisorisch von Schiltern betreut. Im Jahr 1784 erteilte Kaiser Joseph II. Mittelberg den Status einer eigenständigen Pfarre unter landesfürstlichem Patronat.
Textauszüge aus der Publikation “Langenlois – einfach sehenswert!”
Johann Ennser und Erwin Hörmann, Langenloiser Zeitbilder, 2007